Olivenöl ist gesund und gehört unbedingt zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Das hat sich nicht nur in unseren Köpfen eingebrannt wie heißes Fett, sondern ist tatsächlich ein Fakt. Grund dafür sind die vielen einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren. So soll zum einen die spezielle Zusammensetzung der Fettsäuren das schlechte LDL-Cholesterin senken. Zum anderen wirken die im Olivenöl enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe antioxidativ und entzündungshemmend. Sogar Schmerzen sollen sich durch den im Olivenöl entdeckten Stoff Oleocanthal lindern lassen. Grund genug also, die zahlreichen Anwendungsgebiete des Alleskönners einmal in den Fokus zu rücken.
Olivenöl als Anti-Aging-Hautpflege
Im Öl der Olive sind Fettsäuren enthalten, welche den körpereigenen Lipiden (fettartige / fettähnliche Stoffe) ähneln. Diese schützen die Haut vor dem Austrocknen und stärken deren Schutzbarriere. Wichtig: Wer zu Mitessern neigt, sollte gegebenenfalls zu einer Alternative greifen, da Olivenöl ebenso wie Kokosöl komedogen wirkt, also die Poren verstopfen kann.
Olivenöl als Schmerzmittel
Die von Forschern im Olivenöl entdeckte Substanz Oleocanthal wirkt ähnlich wie ein leichtes Schmerzmittel – z. B. Ibuprofen oder Aspirin. Es hemmt die Enzyme COX-1 und COX-2 und vermindert damit die Bildung von Prostaglandinen. Das sind körpereigene Botenstoffe, die an der Schmerzentstehung beteiligt sind.
Olivenöl als Haarkur
Naturgemäß macht Öl die Haare geschmeidig und glänzend. Vorsicht: Zu viel Öl kann das Haar schnell fettig aussehen lassen. Eine natürliche und günstige Alternative zu Haarölen aus der Drogerie ist Olivenöl aber allemal. Übrigens: Weil Olivenöl die Kopfhaut mit Feuchtigkeit versorgt, wird es auch gerne gegen Schuppen eingesetzt. Wichtig auch hier: sparsam (nur wenige Tropfen) verwenden und sanft einmassieren.
Olivenöl gegen Verstopfung
Vielleicht haben Sie es selber schon einmal erlebt: Nach einer guten Portion öligem mediterranen Gemüse oder einem großen Teller “Spaghetti aglio e olio” flutscht es besonders gut auf Toilette. Das liegt daran, dass Olivenöl den Darm geschmeidig und durchlässig macht. Der Verzehr zu großer Mengen kann deshalb schnell zu Durchfall führen.
Olivenöl als Blutdrucksenker
Richtig kombiniert, kann Olivenöl zur Aufrechterhaltung eines normalen Blutdrucks oder sogar der Senkung eines erhöhten Blutdrucks beitragen. Sobald die im Olivenöl enthaltenen Fettsäuren mit nitrathaltigem Gemüse (z. B. Kopf- und Feldsalat, Spinat, Mangold sowie Rucola) in Verbindung kommen, werden Nitro-Fettsäuren gebildet. Und genau diese Fettsäuren sind es, die ein an der Entstehung von Bluthochdruck beteiligtes Enzym blockieren. Außerdem konnte in Untersuchungen eine antientzündliche Wirkung der Nitro-Fettsäuren nachgewiesen werden.
Olivenöl zur Mundpflege
Olivenöl eignet sich bestens zum Ölziehen. Durch das Hin- und Herbewegen sowie durch die Zähne ziehen des Öls im Mund (etwa mit einer Esslöffel großen Menge), sollen Zahnfleischbluten und Mundgeruch gelindert sowie Karies und Zahnbelag bekämpft werden. Indem das Öl Giftstoffe bindet und diese beim Ausspucken des Öls ausscheidet, soll Ölziehen auch entgiftend wirken. Wissenschaftliche Bestätigungen dazu fehlen allerdings bislang.
Wie erkenne ich ein gutes Olivenöl?
Das Wichtigste ist zunächst einmal, ein kaltgepresstes Olivenöl zu verwenden. Dies erkennen Sie in der Regel an der Bezeichnung “extra vergine” oder “extra nativ”. Nur so können Sie sicher sein, dass wirklich noch alle wertvollen Inhaltsstoffe im Olivenöl enthalten sind. Weil gutes Olivenöl nicht raffiniert wird, entstehen außerdem keine Transfette.
Neben dem Pressverfahren gibt der Säuregehalt im Olivenöl Aufschluss über dessen Qualität. Der maximale Säuregehalt eines extra nativen Olivenöls liegt bei circa 0,8 %. Sehr gute Öle haben deutlich weniger Säure und schmecken daher milder und weniger “ranzig”. Optimal sind Werte um die 0,2 %.
Letztlich ist der Preis ein guter Indikator: Denn je schonender die Verarbeitung, desto geringer die Ölausbeute. Und genau das treibt den Preis des Olivenöls in die Höhe.